IMPULS SACHSEN 2.0
Im Fokus steht die Konzeptentwicklung und technische Realisierung von online bedienbaren Hirntrainingsmodulen für Menschen mit krankheits- oder unfallbedingter Hirnschädigung insbesondere am Beispiel von aphasischen Patienten. Medizinisches Fachwissen erhalten wir als Unterstützung vom Aphasiker-Zentrum Südwestsachsen e.V. in Stollberg sowie dem Heinrich-Braun-Klinikum für Neurorehabilitation in Kirchberg. Für die technische Umsetzung arbeiten wir eng mit der Firma pitcom GmbH in Plauen zusammen.
Aphasie – noch nie gehört? Dieser Begriff beschreibt die Störung der Sprache in Folge einer Hirnschädigung. Hauptursache dafür ist meist ein Schlaganfall. Oft steht die Angst, sich dem Gegenüber nicht mehr verständlich artikulieren zu können im Fokus der Betroffenen, was zu Unsicherheit und Verzweiflung führt.
Bisher existiert am Markt noch keine vergleichbare Software zur Genesungsunterstützung von betroffenen Menschen. Die Entwicklung einer internetbasierten Plattform zu Trainingszwecken ermöglicht deshalb innovative Therapieansätze nach einem absolvierten REHA-Aufenthalt. Intensität, Schwierigkeit und Dauer des Trainings werden durch eine auf Technologien der Künstlichen Intelligenz basierenden Programmierung der Software gesteuert. Durch die Entwicklung von Datenauswertealgorithmen, auf der Basis smarter Data-Mining-Analysen (Massendatenanalyse), können die erfassten und automatisch gespeicherten Daten der Patienten ausgewertet werden. Die Wirksamkeit bestimmter Trainingsmethoden lässt sich im Trainingsverlauf von Medizinern und Therapeuten besser beurteilen und auswerten, gegebenenfalls auch als Erkenntnis für andere Fälle nutzen. Somit besteht die Chance, weitere Hirntrainingsmodule zu entwickeln.
Als weiteres Ergebnis sehen wir den mit dem Projekt möglichen Einsatz der Telemedizin zur zeitlichen Entlastung von medizinischem Personal und zur Verbesserung der medizinischen Versorgung, insbesondere im ländlichen Raum. Demnach kann die Therapie bestmöglich und ortsunabhängig unterstützt werden.
Mit der ab 01.01.2021 aufgenommenen Arbeit startet das Projekt mit der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Julia Kauper (M.Sc.) und der Verwaltungsangestellten Sophie Huscher. Wir freuen uns auf spannende Erkenntnisse!
