Das Leben ist vieles, aber vor allem eins: nicht planbar. Ein Satz, der absolut auf mich zutrifft. Es war von meiner Seite aus nie geplant gewesen, einmal Lebensmittelsicherheit zu studieren, aber wie so vieles im Leben erträumt man sich eine Menge, schlussendlich kommt es dann aber doch ganz anders.
Für mich stand immer fest, dass ich einen Beruf ergreifen möchte, der Menschen hilft. Damals dachte ich da an Medizin oder Lehramt – auf gar keinen Fall wollte ich ein Fach studieren, bei dem ich später in der Wirtschaft landen würde. Doch ich musste schnell feststellen, dass meine idealistischen Vorstellungen nicht mit dem über einkamen, was es unterm Strich dann tatsächlich bedeutete, Arzt oder Lehrer zu sein. Auf das Studienfach Lebensmittelsicherheit bin ich dann tatsächlich nur aus Zufall gestoßen. Umso glücklicher bin ich heute, dass ich es überhaupt entdeckt habe.
Das Studium hat mich auf viele Weisen geprägt – und das liegt nicht nur daran, dass ich jetzt ein wenig mehr Ahnung davon habe, was in einem Lebensmittel drin steckt. Der Begriff Lebensmittelsicherheit zeigt nicht alle Facetten auf, die das Studienfach schlussendlich auch bietet. Zu Beginn meines Studiums im Oktober 2014 hätte ich nie angenommen, dass mir am Ende so viele Türen offenstehen würden, wie es jetzt der Fall ist. Als Student bekommt man Einblicke in viele Prozesse, die Lebensmittel betreffen. Von der Rohstoffauswahl bis zum fertigen, für den Markt tauglichen Endprodukt ist jede Station im Lebensmittelherstellungsprozess genauestens in die Studieninhalte eingeplant.
Als Student bietet einem das Studium die Möglichkeit in viele Stationen des Lebensmittelherstellungsprozess reinzuschnuppern. Von Exkursionen über Praktika bis hin zu den aufgrund des dualen Modells enthaltenen Praxisabschnitten im Semester erhält man Einblicke, die einen prägen. Wenn ich ehrlich bin, hatte ich zu Beginn erwartet, dass es sich um ein staubtrockenes naturwissenschaftliches Fach handelt, in dem man stur auswendig lernt, um zu bestehen. Das erste Semester mag meinen Erwartungen in etwa entsprochen haben, da man hier die Grundlagen für alle weiteren Module gelegt hat, aber bei jedem folgenden Semester war das nicht mehr der Fall. Lebensmittelsicherheit ist vielseitig – es geht nicht nur rein um die Hygienevorschriften, die eingehalten werden müssen, um entsprechende Produkte herzustellen und zu vermarkten, sondern vor allem darum, dass man als Student den Weitblick und die Zusammenhänge erhält, die man später im Berufsleben wirklich braucht.
Ich selbst arbeite heute nach meinem Studium nicht in einem Lebensmittelproduktionsbetrieb, sondern in dem Dienstleistungsunternehmen als Ernährungsbeauftragte, in dem ich bereits während meines Studiums angestellt war. Zwar achte ich auf den Umgang mit Lebensmitteln in ihrem Herstellungs- und Lagerprozess, jedoch bietet mir der Beruf vielseitige Möglichkeiten, mein Wissen und mich einzubringen – insbesondere jenes Wissen, dass ich aufgrund des Studiums erworben habe. Als Ernährungsbeauftragte stehe ich vielmehr mit Thematiken wie ernährungsspezifischen Erkrankungen, Mangelernährung beziehungsweise Ernährungsberatung in Kontakt, als mit dem eigentlichen Herstellungsprozess des Lebensmittels.
Das Studium Lebensmittelsicherheit bietet einem Studenten das, was er braucht, um anschließend in der Berufswelt Fuß fassen zu können. Die Module sind praxisnah ausgelegt, aufgrund der Praxisphasen ist die Möglichkeit gegeben bereits hautnah Praxiserfahrung zu sammeln und gleichzeitig erhält man die Chance, zusätzliche Qualifikationen für sein Berufsleben abzuschließen. Erfahrungen, die sich mir in einem reinen Hochschulstudium nicht erschlossen haben.
Heute kann ich sagen, dass ich mehr als glücklich bin, meinen Weg so gegangen zu sein, wie es sich ergeben hat. Ich bin froh, das Studium der Lebensmittelsicherheit abgeschlossen zu haben und jetzt im Arbeitsalltag voll durchstarten zu können. Die drei Jahre des Studiums waren nicht immer einfach – wer behauptet, dass Studienjahre Herrenjahre sind, der hat nie erlebt, dass Studieren auch richtig Stress sein kann. Und es gab Zeiten, in denen wir als Studenten unter Stress standen, alles andere wäre gelogen. Es gab Dinge, die waren einfacher zu meistern, als andere. Aber Studieren bedeutet auch irgendwo eine gewisse Leidenschaft und Disziplin aufzubringen, um schlussendlich das Ziel zu erreichen, dass man sich selbst gesetzt hat. Das heißt eben auch, manchmal das Lernen beiseite zu lassen und sich mit Kommilitonen und Freunden zu treffen, um über andere Dinge als nur über das Studium zu sprechen. Auch dazu hatten wir viele Möglichkeiten als Studenten.
Ich für meinen Teil kann sagen, dass es für mich die richtige Entscheidung war, an der BA Plauen Lebensmittelsicherheit zu studieren und kann es für jeden, der Interesse daran hat und der in einem Studium auch Praxiserfahrung sammeln möchte, nur absolut empfehlen.